Schöne Geheimnisse wurden endlich gelüftet-

Verabschiedung von Frau Herbers

 

Schon seit Wochen wurde in allen Ecken getuschelt, Gespräche wurden eingestellt, wenn Frau Herbers in der Nähe war und Zettel mit der Aufschrift „Kein Zutritt für Frau Herbers“ konnte man an vielen Türen finden. Schöne Geheimnisse lagen in der Luft.

 

In unserer Turnhalle wurde mit Hilfe vieler Eltern eine feierliche Atmosphäre geschaffen: Die Bühne, ein großer bunter Regenbogen und schöne Blumen sollten die Besonderheit der anstehenden Verabschiedung unterstreichen.

 

Die Kinder der Klassen übten für ihre Darbietungen. Manchmal musste leiser gesungen werden, weil Frau Herbers im Raum nebenan war. An einigen Tagen wichen Klassen zum Üben auf den Bolzplatz aus, damit alle Aufführungen auch eine wirkliche Überraschung werden konnten.

 

Und am 8. Juli war es nun soweit.

Alle Geheimnisse konnten endlich gelüftet werden. Der Tag der Verabschiedungsfeier war gekommen.

Unsere Turnhalle füllte sich mit gut gelaunten Gästen und aufgeregten Kindern.

 

Pünktlich um 10.30 Uhr ertönte von der vierten Klasse das Lied „Wer an der Uhr gedreht“, welches diese mit Orff-Instrumenten untermalte. Im Anschluss begrüßte Margret Heet im Namen des Teams alle Anwesenden und führte aus, wie oft sich die Uhr in der Zeit von Frau Herbers bei uns in Schapen eigentlich gedreht hat: 508.080 mal. In dieser Zeit habe es schwierige Momente gegeben, aber es überwogen sicherlich die Augenblicke, in denen Frau Herbers die Zeit am liebsten angehalten hätte, damit diese unendlich würden, so führte sie weiter aus. Passend dazu sangen die Kinder der dritten Klasse das Lied der Toten Hosen „An Tagen wie diesen“ und rührten sie damit zu Tränen.

Damit die viele freie Zeit Frau Herbers in den nächsten Wochen nicht unendlich erscheinen wird, gaben die Kinder des Schulkindergartens und der ersten Klasse ihr schließlich in Gedichtform praktische Tipps zur Freizeitgestaltung, bevor sich die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klasse mit einem Tanz zum Lied „Goodbye“ von ihr verabschiedeten. „7 Tage Wochenende“ und „Ausschlafen ohne Wecker“ waren im Folgenden nur zwei der sechs guten Wünsche, die von den Klassensprechern der zweiten bis vierten Klasse und Vertretern des Schulkindergartens und der ersten Klasse stellvertretend für alle Kinder der Schule an Frau Herbers gerichtet wurden. Aber nicht nur diese guten Wünsche sollten sie in die Pension begleiten, sondern auch der von der gesamten Schulgemeinschaft einstudierte Ohrwurm „Up, up, up“, den einige Kinder mit der Gitarre begleiteten.

 

Frau Duisen als Vertreterin des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung übernahm alsdann das Wort. Sie erklärte den Kindern zunächst, dass sie Frau Herbers eine Urkunde überreichen möchte und eine Urkunde immer dann übergeben wird, wenn man etwas besonderes geschafft hat. So führte sie in einer Rückschau über den beruflichen Werdegang von Frau Herbers aus, dass sie an allen genannten Stationen von den Kindern und Kollegen geschätzt wurde und untermauerte dieses mit Auszügen aus ihrer „Personalakte“. Diese machten schnell deutlich, dass Frau Herbers ihre Urkunde mehr als verdient hat.

 

Bevor die Schülerinnen und Schüler schließlich unser Schullied exklusiv für Frau Herbers sangen und sich damit für diesen Tag verabschiedeten, bedankte sich diese bei den Kindern für die tollen Darbietungen und versprach eine Überraschung für die letzten Schultage.

 

Das erste Grußwort des Tages richtete dann die Samtgemeindebürgermeisterin der Samtgemeinde Spelle, Frau Lindemann, an Frau Herbers. Sie führte aus, dass Frau Herbers während ihrer Tätigkeit viel Wandel im Schulwesen und viele Generationen von Kindern erlebt habe. Ihr sei es stets ein Anliegen gewesen, alle Kinder in ihren Kompetenzen zu schärfen und in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln, damit der Wechsel an die weiterführenden Schulen für alle Schülerinnen und Schüler gut gelingen könne. Frau Lindemann dankte Frau Herbers für die viele geschenkte Zeit zugunsten der Schule in Schapen und wünschte einen erfüllten Ruhestand.

 

In dem folgenden Grußwort des Schulelternrats füllte Frau Schmit die drei Worte Freude, Dank und Hoffnung mit Inhalt. Sie betonte die Freude darüber, dass Frau Herbers von den Schülerinnen und Schülern gemocht wurde, sie als empathische Powerfrau 25 Jahre die Schule leitete und in dieser Zeit 25 Jahrgänge eingeschult und begleitet hat. Mit einem Augenzwinkern fügte sie hinzu, dass zu diesen fast 900 eingeschulten Kindern auch 1800 Elternteile gehörten, für deren Anliegen und Probleme Frau Herbers über die gesamte Zeit ein offenes Ohr hatte. Dafür, aber auch für die herzliche Art, mit der Frau Herbers den Kindern mitunter auch die Angst vor der Schule nahm, bedankte sie sich im Namen aller Eltern. Schließlich blieb noch das dritte Wort Hoffnung. Sie hoffe für Frau Herbers, dass sie sich in ihrem Ruhestand einige Träume erfülle, auf Wanderungen und Reisen gehe und vor allem immer mit einem Lächeln auf die Zeit in Schapen zurückblicke.

 

Für den Förderverein unserer Schule sprach Frau Eilermann. In einem Rückblick auf das Jahr 1998, in dem Frau Herbers die Schulleitung in Schapen übernahm, zählte sie weitere wichtige Ereignisse dieses Jahres auf und zeigte damit, auf welch lange Zeit an unserer Schule Frau Herbers eigentlich zurückblicken kann. Viele große und kleine Projekte seien seitdem gemeinsam erfolgreich für die Schule umgesetzt worden. Frau Eilermann schloss das Grußwort mit dem abgewandelten Ausspruch von Giovanni Trapattoni, ebenfalls aus dem Jahr 1998: „Du hast fertig!“ und übergab Frau Herbers ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Finisher“.

 

Pfarrer Pöttering als Vertreter der Pfarreiengemeinschaft übergab Frau Herbers ein Bild, welches Wanderschuhe, einen Wanderstab, einen Wanderrucksack und eine weite Landschaft zeigte und verwies damit auf die Freude von Frau Herbers am Wandern. Er führte dazu einen Aspekt des Wanderns, nämlich den Aufbruch, weiter aus. So habe Frau Herbers in ihrer Zeit als Schulleitung auch oft aufbrechen müssen: Jeden Morgen zur Schule fahren, Wechsel unter den Kolleginnen, neue Vorgaben des Kultusministeriums oder aber bauliche oder räumliche Veränderungen innerhalb der Schule. Jeder dieser Aufbrüche habe sicherlich Kraft gekostet, aber eben auch Kraft gegeben.

Für den Aufbruch in den nun kommenden Ruhestand wünschte er alles Gute und Gottes Segen.

 

Karsten Bittigau und Rita Reekers als Vertreter der Nachbarschulen betonten die gute Zusammenarbeit mit Frau Herbers. Ihre Kompetenz und Expertise zu verschiedenen Themen seien immer gefragt gewesen. Weiterhin betonten beide, dass Frau Herbers bei allen Schulleiteraufgaben, die sie zu bewältigen hatte, ihr Auge und ihr Händchen für die Schülerinnen und Schüler nie verloren habe. Rita Reekers fasste die Schulleiterjahre von Frau Herbers schließlich mit einem Zitat von Eckhard von Hirschausen zusammen: „Aufgehen in einer Aufgabe ist Glück, Untergehen darin ein Unglück!“ So habe Frau Herbers in ihrer Zeit in Schapen mit ihrem Team, den Schülerinnen und Schülern und auch mit der erfolgreichen Zusammenarbeit unter den Nachbarschulen viel Glück gehabt, welches sie im Namen aller Schulleiterkolleginnen – und kollegen nun auch für den Ruhestand wünschte.

 

Den Abschluss aller Grußworte übernahm das Team der Ludgerusschule. Auch hier wurde die Begeisterung von Frau Herbers für das Wandern noch einmal aufgenommen und es wurden Parallelen zwischen einer Wanderung und der Schulleitertätigkeit dargestellt. Für eine Wanderung benötige man Mut, einen neuen Weg zu entdecken und sich darauf orientieren zu können. Diesen Mut habe auch Frau Herbers mit der übernahme der Schulleitung bewiesen. Eine Parallele zu den schönen Aussichten einer Wanderung seien die Dankbarkeit der Schülerinnen und Schüler sowie deren herzlichen und ehrlichen Rückmeldungen. Genau wie es bei einer Wanderung Anstiege gebe, die Durchhaltevermögen erfordern, habe Frau Herbers schon durch die Anzahl ihrer Schulleiterjahre ihr Durchhaltevermögen unter Beweis gestellt. Ähnlich einer Einkehr bei einer Wanderung seien die Ausflüge mit den Schülerinnen und Schülern, aber auch private Zusammenkünfte des Teams gewesen. Das Ende der Schulleitertätigkeit sei mit dem Ziel einer Wanderung vergleichbar. Man schaue auf den Weg zurück und sei vielleicht auch überrascht, inwieweit man auch über sich selber hinauswachsen konnte. Genau wie man nach einer Wanderung schon neue Pläne für neue Strecken mache, so könne Frau Herbers nun auch Pläne für ihren Ruhestand machen, die von nun an unabhängig von den Ferien gemacht werden können. Dass auch einige Wanderungen darunter fallen würden, da sei sich ihr Team sicher. Für diese nächsten Wanderungen übergaben die Kolleginnen und Mitarbeiterinnen schließlich in musikalischer Form einige „wichtige“ Utensilien, die teilweise mit einem Augenzwinkern zu betrachten waren. Das Wichtigste aber bildete zum Abschluss der Dank - Dank für eine Vielzahl von kleinen Dingen, die im Ganzen die Zusammenarbeit untereinander zu dem machte, was sie war.

 

Das Schlusswort gehörte schließlich Frau Herbers. Ihr war es wichtig, zwei Dinge zu betonen.

Zum einen sagte sie, dass sie gerne in Schapen gewesen sei. Die Zusammenarbeit an spannenden Themen, die stets auch von Humor und Vertrauen geprägt gewesen sei, sei für sie gewinnbringend und zufriedenstellend gewesen. Zum anderen wolle sie Danke sagen. Danke an das Team, an die aktuellen und ehemaligen Schulleiterkolleginnen und -kollegen, an die Eltern für die Unterstützung und natürlich an die Kinder, die immer das Salz in der Suppe gewesen seien. Sie bedankte sich außerdem bei der Schulbehörde und dem Schulträger für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

 

Nun sei sie vor allem froh, dass alle Geheimnisse gelüftet seien und bedankte sich zum Ende der Verabschiedung für die tolle Gestaltung der Turnhalle sowie die abwechslungsreichen Vorträge. Für dieses Erlebnis hätten sich 8900 Schulleitertage mehr als geloht!

 

 

Für den Ruhestand wünschen wir alles erdenklich Gute,

viele schöne Erlebnisse und vor allem Gesundheit.

Danke für alles!

 

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